Am ersten September war es soweit, es ging für mich als Hochzeitsfotograf nach Indien auf eine traditionelle indische Hochzeit. Einen Tag zuvor war ich noch auf einer Hochzeit auf Schloss Waldeck. Der Wohnort lag in der Nähe von Pondicherry, genauer gesagt in Serenity Beach, einem kleinen Fischerdörfchen. Der Bräutigam Govinda, der selber in Indien geboren wurde, nahm seine langjährige Freundin Ammu im Tempel Manakula Vinayagar (oder kurz gesagt im Ganesh Tempel) von Pondicherry zu seiner Frau.
Einen Tag zuvor machte ich mit dem zukünftigen Brautpaar einen kleinen Ausflug. Da die beiden noch nicht verheiratet waren, wurden sie permanent von Familienangehörigen beäugt und auch die Portraitaufnahmen fanden ohne großartige körperliche Berührung statt. Egal ob verheiratet oder nicht, Küssen in der Öffentlichkeit ist absolut tabu.
Die Vorbereitungen liefen streng nach südindischen Traditionen ab. Am Abend fand dann die Feier in einem Hotel statt. Der Brautpaar saß auf einem Sofa, dass auf der Bühne stand. An die 300 Gäste suchten sich ihre Plätze, in den davor aufgestellten Stuhlreihen und lauschten der Musik. Nach einer Stunde fanden dann die Glückwünsche statt. Danach strömten die Gäste zum Buffet. Wer jetzt noch eine ausgelassene Feier erwartet hat, irrt sich. Mit dem Essen endete auch die Hochzeit.
Rückblickend denke ich an die unglaubliche Gastfreundschaft zurück. Auch, wenn es nur ein kurzer Ausflug war, würde ich am liebsten sofort wieder in den Flieger steigen und mich erneut in das kleine Abenteuer stürzen. Sowohl die Farben und die unglaublichen Kulissen durch Tradition und Kolonialstil, lassen mein Herz höher schlagen.
Ich wünsche Ammu und Govinda eine vertraute und einzigartige Beziehung und das sie viele weitere Kinder bekommen. Der Anfang ist ja bereits mit Amber gemacht ;-)